gewaltfrei-leipzig.de
Angebote zur Gewaltfreien Kommunikation
nach Marshall B. Rosenberg

Gewaltfreiheit entfaltet sich in Gemeinschaften

Lange Zeit schon suche ich nach mehr Gemeinschaft in meinem Leben. Gemeinschaft jenseits der Familie und jenseits von Freundeskreisen. In Gemeinschaft habe ich immer wieder Verletzlichkeit und Offenheit für den anderen erlebt mit dem Wunsch berührt zu werden und zu berühren. Doch Gemeinschaft als Instrument der Lebenserleichterung oder der Selbstfindung ist nicht das, worum es mir eigentlich geht. Um die strukturelle und kulturelle Gewalt in unserer Gesellschaft zu verändern, brauchen wir Gemeinschaften, in denen wir Gewaltfreiheit üben. So können wir uns gegenseitig individuell stärken, aber auch eine neue Kultur schaffen, um gemeinsam zur Überwindung struktureller Gewalt beitragen zu können.

Für mich hat Gewaltfreie Kommunikation das Zusammensein mit anderen in mehrerer Hinsicht bereichert: ich kann leichter erkennen und zulassen, was in mir lebendig ist, so dass ich mich zeigen kann; ich kann besser mit Aussagen umgehen, die mich verletzen, so dass ich mich weniger schützen muss; das Verbindende zwischen mir und anderen offenbart sich mir schneller. Weiter erleichtert es mir das Zusammensein, wenn die Anderen auch in einer gewaltfreien Haltung sind - dann kann ich spontaner sprechen und besser bei mir bleiben. Insofern ist GfK für mich ein äußerst hilfreicher Bestandteil gemeinschaftlicher Praxis.

Von Anfang 2010 bis 2013 praktizierten wir in einem offenen Kreis mit stabilem Kern den Prozess der Gemeinschaftsbildung (community building - CB) nach Scott Peck. Dabei erlebe ich mich und die anderen unmittelbar – ihren Ärger und ihre Freude, ihre Verurteilungen und ihre Liebe. Was dabei für mich immer wieder neu entsteht, ist das Spüren der Einheit, der Gemeinschaft zwischen uns und in mir. Oft, wenn ich in mich lausche, höre ich in mir ähnliche Gedanken und Gefühle wie die gerade von jemand anderem geäußerten – auch, wenn ich diese Gedanken gerade innerlich oder offen verurteilt habe. Hier findet Ihr Scott Pecks Empfehlungen für den Prozess der Gemeinschaftsbildung.

Doch ich habe gemerkt, dass mir eine grundlegendere Ausrichtung der Gemeinschaftsmitglieder wichtig ist, die auf eine Balance zwischen innerer Entwicklung und äußerem Handeln zielt. In dem, was Thich Nhat Hanh, ein buddhistischer Zen-Meister und Lehrer, unter Achtsamkeit versteht, finde ich diese Balance. Ich will in Gemeinschaft leben, um diese Balance zu stärken - um Unterstützung darin zu finden, gleichzeitig die Verbindung zu mir und der Welt in jedem neuen Moment spüren zu können, und aus dieser Verbindung Schlussfolgerungen für mein Handeln in der Welt ziehen zu können. Thich Nhat Hanh hat 5 Übungen formuliert, die für mich eine Richtschnur meines Handelns geworden sind und für deren Umsetzung ich die Unterstützung einer Gemeinschaft wünsche.

Es hat sich eine Gruppe von Menschen gefunden, die eine Vision eines auf Achtsamkeit basierenden Gemeinschaftslebens teilen und sich gerne in einem Leipziger Haus der Achtsamkeit in dieser Praxis gegenseitig bestärken wollen. Bei Interesse daran schicke mir doch einfach eine mail: mail@gewaltfrei-leipzig.de

Links zu Thich Nhat Hanhs Zentren und Praxisgruppen: Links zu einer befreundeten Gemeinschaft, die CB praktiziert und auch CB-Seminare anbietet:
Impressum | Gestaltung | letzte Aktualisierung am 30.08.2015